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Pullach
19. Januar 2011
Pullach zum Dritten
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Erfolgsgeschichte geht weiter

Seit dem 19. Januar dreht sich in Pullach erneut der Bohrmeißel. Bürgermeister Jürgen Westenthanner, Pfarrer Kurt-Heinrich Bordon und Pastoralreferent Werner Gerum eröffneten im Rahmen einer Feierstunde offiziell die Bohrarbeiten für die dritte Geothermiebohrung auf dem Gelände am Rande des Forstenrieder Parks. Während der Bürgermeister das Projekt "Pullach Thermal III" mit dem symbolischen Meißelschlag auf den Weg brachte, segneten die beiden Kirchenvertreter das Bohrgerät und erbaten Gottes Hilfe für einen erfolgreichen Bohrverlauf.
Bürgermeister Westenthanner bezeichnete den Bohrbeginn als außerordentlich wichtigen Tag für die Gemeinde: "Wir haben versprochen, Pullach so weit wie irgend möglich mit umweltfreundlicher Fernwärme zu versorgen, mit dem Start der dritten Bohrung werden wir die Geothermiekapazität mindestens verdoppeln und lösen damit dieses Versprechen ein." Nachdem er als Bürgermeister eher Grundsteinlegungen gewohnt sei, sei die bergmännische Tradition des Meißelschlages eine seltene und umso freudigere Abwechslung, so Westenthanner. Mit einem dreifachen Hammerschlag auf den Bohrmeißel wünschte er dem Projekt "gutes Gelingen, eine unfallfreie Bohrstelle und Glückauf."
Pfarrer Kurt-Heinrich Bordon und Pastoralreferent Werner Gerum, die beide ihre Kirchen und Pfarrzentren bereits geothermisch heizen, lobten den nachhaltigen Charakter der Pullacher Suche nach Erdwärme. "Die Ur-Energie Geothermie geht zurück auf die Geburtszeit unseres Planetensystems", so Bordon, "und Pullach beweist erneut Unternehmergeist, indem es diese umweltfreundliche Energie erschließt und ausbaut. Gottes Segen liegt bei denen, die sich nicht zurücklehnen, sondern mit Mut und Wissen darangehen, die künftigen Lebensgrundlagen zu sichern."
Ab dem 19. Januar strebt der Bohrmeißel nun seinem Ziel in rund 3.300 Metern Tiefe entgegen. Durch die geplante unterirdische Ablenkung wird die Bohrung eine Gesamtlänge von fast 4.000 Metern haben. Noch im ersten Quartal ist der Abschluss der Bohrtätigkeit geplant, daran anschließend sind Pumptests vorgesehen. Nach der Fertigstellung wird die neue Bohrung als sogenannte Reinjektionsbohrung dienen, das heißt, das geförderte Thermalwasser nach dessen energetischer Nutzung wieder in die Tiefe zurückbefördern. Die beiden bereits existierenden Bohrungen an der Hans-Keis-Straße werden nach der Erweiterung als Förderbohrungen fungieren und sollen zusammen rund 100 Liter Thermalwasser pro Sekunde erbringen.
Ab Mai 2011 bis einschließlich 2013 findet in insgesamt drei Bauphasen die Erweiterung des bestehenden, derzeit rund 25 Kilometer langen Fernwärmenetzes statt. Dadurch wird das Verteilnetz an die durch die dritte Bohrung erweiterte Kapazität angepasst und eine Versorgung von deutlich über 50 Prozent der Pullacher Haushalte ermöglicht. Langfristig sollen alle Bürger mit umweltfreundlicher, regenerativer Energie versorgt werden.
Quelle: iep-pullach.de

Pressespiegel
Pullacher Geothermie-Projekt bundesweit wegweisend merkur-online.de, 18. Januar 2011
Der Bohrmeißel dreht sich! iep-pullach.de, 19. Januar 2011