Geothermie | Impressum |
Schaidt
12. April 2011
Fronten verhärten sich
|

BI Freckenfeld zu den Fernwärmeplänen

Die geplante Fernwärmeversorgung bleibt weiter ein Thema in der Presse. Die Rheinpfalz berichtet, dass mit der Ankündigung eines Wärmenetzes Geo-Energy die Bevölkerung einseifen will. Ob das jetzt eine Anspielung auf den Namen des Geoenergy-Geschäftsführers Uwe Seifen ist, ist nicht ersichtlich. Weiter schreibt die Zeitung, dass bei der Einwohnerversammlung im März 2010 die Firma die Wärmeauskopplung nach Aussage der Bürgerinitiative (BI) Geothermie Freckenfeld noch als unwirtschaftlich bezeichnet hat.
Weil es zu wenige Anschlüsse gebe, wollte Geo-Energy vor einem Jahr den Bau eines Wärmenetzes lieber einem kommunalen Betreiber überlassen, heißt es in einer Stellungnahme der Bürgerinitiative an die Rheinpfalz: „Jetzt will man die Zeichen der Zeit nutzen und sich schnell noch den grünen Mantel umhängen und das Geothemiekraftwerk als segensbringend verkaufen”. Nachdem nach Ansicht der BI gravierende Genehmigungsfehler bei der Mediation aufgedeckt wurden, wolle man mit dem letzten Trumpf „Wärme" die Bevölkerung auf seine Seite ziehen.
In Bayern schreibe die Gesetzgebung durch das Lagerstättenschutzgesetz eine Wärmeauskopplung vor, deshalb sei sie dort Standard und akzeptiert, so die Bürgerinitiative. Allerdings sei in Unterhaching durch die von der Gemeinde mitfinanzierten Fernwärme die Pro-Kopf-Verschuldung von 1800 Euro auf 4500 Euro gestiegen sei und es haben sich etwa 100 Millionen Euro Schulden angehäuft.
Geo-Energy mache keinen Hehl aus ihren Absichten. Dies zeigten ihre Aussagen: „Wir haben eine Genehmigung", „Es gibt keinen alternativen Standort" und die Bürgerinitiativen seien „absolut destruktiv". Aber auch die Bürger hätten Rechte, schriebt die BI. Geo-Energy verstehe scheinbar die Prinzipien einer Demokratie nicht: Aus berechtigten Gründen (Wasserhaushaltgesetz, Daseinsvorsorge der Allgemeinheit) haben die Stadt Wörth, der Wasserzweckverband und viele Anwohner Einspruch beim Bergamt eingelegt, um ihr höherwertiges Recht auf sauberes Trinkwasser mit ortsnaher Versorgung zu gewährleisten und den Ist-Zustand zu erhalten.
Sollte aber das Bergamt die Einsprüche abweisen, werde man den Klageweg einschlagen. Der könne lange dauern. „Vorher können durch Geo-Energy keine Tatsachen geschaffen werden und die Aussage von Geo-Energy ,Nicht gegen den Willen der Bevölkerung' ist für uns immer noch gültig”, schreibt die Bürgerinitiative.
Das sehr giftige Isopentan, das beim Geothermiekraftwerk in Landau vor ein paar Tagen ausgelaufen sei, können die Freckenfelder in der Nähe unserer Trinkwasserquelle nicht gebrauchen, schreibt die BI weiter, „Die Genehmigungsbehörden müssen auch lernfähig sein, neue Erkenntnisse berücksichtigen und diesen Standort nicht wider besserer Vernunft versuchen durchzuboxen.”
Die Mediation sei dazu da, um ergebnisoffen Grundsätze und Mindeststandards auszuarbeiten, so die Bürgerinitiative weiter. Geo-Energy betrachte die Schlichtung als Plattform zur Aufklärung von komplizierten Zusammenhängen. „Wieso ist grüne Bergbau-Energie so kompliziert? Weshalb ist Geo-Energy in der Mediation wenn sie ein Moratorium grundsätzlich ablehnt?”, fragt die Bürgerinitiative in der Rheinpfalz und ruft die Politik zum Handeln auf. So könne es nicht weitergehen, denn Geo-Energy halte ein friedvolles Miteinander nicht für erforderlich, meint die Bürgerinitiative. „Will die Firma das 20 Jahre durchhalten? Oder ist bereits geplant das Kraftwerk nach Fertigstellung gleich weiterverkaufen?”

Pressespiegel
Bohrung nicht durchboxen Rheinpfalz, 12. April 2011