
Nicht mit Bebauungsplänen vereinbar
Überraschendes berichtet chiemgau-online.de aus Kirchweidach: Der Gemeinderat Kirchweidach hat den von der Geoenergie Kirchweidach vorgelegten Plan für ein Geothermie-Kraftwerk vorerst abgelehnt. Die Geo-Energie bohrt derzeit noch in Kirchweidach nach heißem Wasser. Derzeit laufen die Pumpversuche zur Erkundung der Mengen von heißem Wasser. Für Außenstehende durchaus überraschend hat der Gemeinderat den Plan der Geo-Energie zum Bau eines GeothermieKraftwerkes am Bohrplatz Erdlehen 7 einstimmig abgelehnt. Nach eingehender Abwägung aller Fakten kam das Gremium zu diesem Entschluss. Begründet wurde die Ablehnung mit der Feststellung, dass durch die geplanten Befreiungen die Grundzüge der Planung des Bebauungsplanes Nr. 19 „Sondergebiet erneuerbare Energien“ berührt würden und städtebaulich nicht vertretbar seien. In einigen Punkten entspreche der von der Geo-Energie vorgelegte Plan nicht den Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans. Einmal seien die Baugrenzen für die geplanten Gebäude nicht eingehalten worden. Außerdem sei die seitliche Wandhöhe überschritten worden. Außerdem habe das Hauptgebäude des Kraftwerks kein durchgehendes Satteldach, und es solle eine zweite Zufahrt geschaffen werden. Aufgrund dieser Gesichtspunkte wurde von Seiten der Gemeinde Kirchweidach das gemeindliche Einvernehmen verweigert. Zusätzlich wurde darauf hingewiesen, dass der Lageplan nicht dem angegebenen Maßstab von 1:1000 entspreche. Zudem sei kein Antrag mit einer Begründung auf eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes eingereicht worden. Er habe bereits ein langes Gespräch mit Bürgermeister Johann Krumbachner geführt, bestätigte Geo-Energie-Geschäftsführer Bernhard Gubo. Dabei habe er zugesagt, die Begründung für die Überschreitungen der Vorgaben des Bebauungsplanes nachzureichen. Dabei geht es um das etwas größere Kraftwerksgebäude, das Flachdach bei einem Nebengebäude und das Zufahrtskonzept…. In den vergangenen Tagen war der Bohrplatz immer wieder in dichte weiße Dampfwolken gehüllt, ein Nebenprodukt der Pumpversuche, die darüber Aufschluss geben sollen, wie viel heißes Wasser sich aus der Tiefe fördern lässt. Mittlerweile stehe fest, dass sich auf jeden Fall gut 100 Liter heißes Wasser pro Sekunde fördern ließen, unterstreicht Gubo. Die hochgerechnete Menge reiche sogar an die angestrebten 150 Liter heißes Wasser pro Sekunde heran. Die Bohrarbeiten selbst seien abgeschlossen. In einer Tiefe von 3793 Metern und bei einer Bohrlochlänge von 4937 Metern sei ausreichend heißes Wasser gefunden worden. Deshalb solle das zweite Bohrloch nun bald in Angriff genommen werden, sagt der Geschäftsführer. Die endgültige Entscheidung darüber sollen die Gesellschafter schon am kommenden Montag treffen.
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