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Am 27.Februar wurden wir von Vertretern der Vulcan Energy bzw. der örtlichen Betreibergesellschaft "Natürlich Insheim GmbH" empfangen. Federführend war Diplomgeophysikerin Sarah Herfurth. Kurzfristig hat uns Bürgermeister Stefan Ulrich begleitet.
Ziel unseres Besuches war neben der Klärung unklarer Fragen zu den aktuellen und weiteren Plänen von Vulcan Energy auch eine Besichtigung der Pilotanlage zur Lithium-Gewinnung.
Das kurze Fazit unseres Besuches: alle Fragen sind weiterhin offen, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben uns zwar freundlich empfangen, sind aber bei fast allen Themen ausweichend geblieben.
Neu war die Information, dass bis Ende 2025 im Kraftwerk in Landau, das ebenfalls zur Vulcan-Gruppe gehört, eine Anlage zur industriellen Gewinnung von Lithium in Betrieb gehen soll - also zunächst dort, ehe eine solche Anlage in Geinsheim errichtet werden soll.
Für die Errichtung eines Kraftwerks, einer Industrieanlage, ja schon für die Herstellung eines Bohrplatzes ist es Standard, detaillierte Projektpläne vorbereitet zu haben. Für ein börsennotiertes Unternehmen sind verbindliche und valide Informationen für Anleger vorgeschrieben. Auf Nachfrage erfuhren wir, es gebe Pläne, aber alles sei noch im Fluss.
Auch die Fragen zum Eigenverbrauch an Strom für die Produktion, die Anzahl an benötigten Lastwagen, die rund um die Uhr fahren sollen, wurden ausweichend behandelt, bis auf den Hinweis, es sollen Elektro-Lkws genutzt werden. Nach unserer Berechnung benötigt das Kraftwerk mindestens die Hälfte der gewonnenen Energie selbst - was bleibt dann für die Stadtwerke und die Wärmeversorgung der Bürgerinnen und Bürger? Welcher Bohrstandard zum Einsatz kommen soll – nicht beantwortet. Für das Vermeiden von Erdbeben verlasse man sich aber auf die verbesserte seismische Untersuchung im 3D-Verfahren. In Landau und Insheim war damals nur eine 2D-Seismik erstellt worden.
Eine weitere Nachfrage war, wie Vulcan die benötigten Verweilzeiten von etwa 20 Minuten und die damit verbundene Speicherkapazität für das Solewasser im Lithium-Gewinnungsprozess ermöglichen will. Auch dazu keine klare Antwort. Bei 300 Liter/s Fördermenge und einem technischen Verfahren, dass sich nicht mit Druckerhöhung beschleunigen lässt, bräuchte man nach unsere Berechnung mindestens 30 mal die Kapazität des Duttweiler Schwimmbades.
Nachfolgend noch einmal die Webseite des Kraftwerkes in Insheim
https://natuerlich-insheim.eu/
Zusatzinformation: Es gab nicht, wie dort zu lesen ist, nur ein kleines Beben am 14.1., es gab auch vorher und danach mehrere Beben, die aber dort nicht erwähnt werden. Beim Landeserdbebendienst es eine Übersicht (https://erdbeben.led-bw.de/), die auch zeigt, dass die Beben in Insheim immer vom Kraftwerk verursacht werden (IND = induziert).
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